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Ich habe mich ins Dropshipping gestürzt. Das hätte mir jemand sagen sollen.



Du hast sie gesehen, oder? Die schicken Werbeanzeigen mit irgendeinem Typen in einem gemieteten Lamborghini, der dir erzählt, er hätte letzten Monat mit „einem einfachen Trick“ eine Million Dollar verdient... Dropshipping. Er verspricht dir ein Leben in Freiheit, in dem du von einem Laptop am Strand aus arbeitest.

Es klingt fantastisch. Zu fantastisch, vielleicht? Ich wurde neugierig und bin selbst in den Kaninchenbau geklettert. Hier ist die brutal ehrliche Wahrheit, die ich mir gewünscht hätte, dass sie mir jemand von Anfang an sagt.

Zuerst, was ist das eigentlich, ohne das Verkaufsgeschwafel?

Stell dir vor, du willst einen Onlineshop eröffnen und, sagen wir mal, witzige Kaffeetassen mit Katzenmotiven verkaufen. Der alte Weg: Du müsstest 500 Tassen kaufen, sie würden deine Garage füllen, du müsstest jede Bestellung verpacken und zur Post fahren. Das ist viel Risiko und Arbeit.

Dropshipping stellt dieses Skript auf den Kopf. Du erstellst den Onlineshop, du bewirbst die Tassen. Aber wenn jemand auf „Kaufen“ klickt, tust du physisch gar nichts. Stattdessen nimmst du das Geld des Kunden, drehst dich um und gibst genau dieselbe Bestellung bei deinem Lieferanten auf (oft auf einer Seite wie AliExpress). Dieser Lieferant versendet die Tasse dann direkt an deinen Kunden.

Du bist der digitale Mittelsmann. Du berührst oder siehst das Produkt niemals.

Der Traum (Der Teil, den der Lambo-Typ dir verkauft)  

Deshalb ist es so verlockend. Die Gründungskosten sind unglaublich niedrig. Du brauchst keinen riesigen Kredit für den Warenbestand. Dein „Lager“ kann deine Couch hier in Ramillies sein. Du kannst Dutzende von Produkten testen, ohne ein Vermögen zu verlieren. Theoretisch könntest du es von überall mit WLAN aus betreiben. Es ist maximale Flexibilität bei minimalem finanziellen Risiko.


Die Realität (Der Teil, den sie bequemerweise vergessen)  

Okay, hier kommt die kalte Dusche.

  • Die Gewinne sind winzig: Diese Katzentasse, die du für 30 € verkauft hast? Dein Lieferant hat dir 15 € berechnet. Super, 15 € Gewinn, oder? Falsch. Die Werbung, die dir diesen einen Kunden gebracht hat, hat dich wahrscheinlich 10-12 € gekostet. Der Versand könnte eine versteckte Gebühr haben. Plötzlich ist dein großer Gewinn ein oder zwei Euro. Du musst ein riesiges Volumen verkaufen, um echtes Geld zu verdienen. 
  • Du bist die Kundendienstabteilung: Der Lieferant sitzt in einem anderen Land und der Versand dauert 3-4 Wochen. Dein Kunde, an die Lieferung am nächsten Tag gewöhnt, wird wütend. Wem schreibt er eine E-Mail? Dir. Wenn die Tasse zerbrochen ankommt, wem geben sie die Schuld? Dir. Mach dich bereit, wütende E-Mails zu jeder Tages- und Nachtzeit zu bearbeiten. 
  • Jeder hat die gleiche Idee: Dieses „Gewinnerprodukt“, das du gefunden hast? Das haben auch 500 andere neue Dropshipper gefunden. Ihr alle nutzt dieselben Lieferanten, oft sogar dieselben Werbevideos. Das bedeutet, ihr kämpft um dieselben Kunden, was eure Werbekosten in die Höhe treibt. 
  • Du hast null Kontrolle: Manchmal ist die Produktqualität einfach schlecht. Manchmal verschwindet der Lieferant plötzlich. Dein Kunde hat dich bezahlt und du musst ihm eine Rückerstattung geben, aber du bekommst dein Geld vom Lieferanten vielleicht nie zurück. Du trägst das gesamte Risiko für die Fehler eines anderen. 

Also, ist es Betrug?  

Nein, Dropshipping ist kein Betrug. Es ist ein legitimes Geschäftsmodell. Aber es ist auch kein „Werde schnell reich“-Schema. Es ist ein Geschäft, das sich auf Marketing und Kundenservice konzentriert, nicht auf Produktinnovation.

Wenn du wirklich leidenschaftlich daran interessiert bist, digitales Marketing zu lernen, bereit bist, dich mit ständigen Problemen auseinanderzusetzen, und die Geduld hast, unermüdlich Produkte zu finden und zu testen, kannst du es schaffen.

Aber wenn du denkst, du sitzt in einem Monat mit einem Laptop am Strand, dann spare dein Geld lieber und buche einfach den Urlaub. Die Realität des Dropshippings besteht aus viel mehr Tabellenkalkulationen und wütenden E-Mails als aus Piña Coladas.

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